Über PsoNet

Ziele & Hintergrund

Über PsoNet

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Unter der Psoriasis vulgaris leiden in Deutschland ca. 2 Mio. Menschen. Ein beträchtlicher Teil der Patienten wird von Dermatologen versorgt, insbesondere die schweren Formen. Dementsprechend zählt die Psoriasis in den Hautarztpraxen und -kliniken zu den fünf häufigsten Diagnosen der vertragsärztlichen Versorgung.

Bundesweit haben sich die Dermatologen mit den Nationalen Versorgungszielen 2010 – 2015 eine Selbstverpflichtung zu besserer Versorgung der Psoriasis auferlegt. Die regionalen Psoriasisnetze dienen dieser Zielsetzung.

Mehr Versorgungsqualität durch Vernetzung: Immer mehr regionale Psoriasis-Netzwerke schließen sich bundesweit mit Unterstützung von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und dem Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) unter dem Namen PsoNet zusammen. Deren Zielsetzung ist die Verbesserung der Versorgungsqualität auf dem Boden der S3-Leitlinie wie auch die Verbesserung der Kooperation zwischen den Arztgruppen.

Wichtiges Merkmal ist ferner die Kooperation zwischen Kliniken und Praxen sowie mit verschiedenen ärztlichen Disziplinen. Auch die Früherkennung der Psoriasis-Arthritis sowie der Komorbiditäten durch die behandelnden Dermatologen wurde im Zuge der Psoriasisnetze vorangebracht.


In den regionalen Netzen arbeiten dermatologische Praxen und Kliniken in der Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis zusammen. Das Netz steht allen Dermatologen und ihren Kooperationspartnern offen. Der kontinuierliche fachliche Austausch, die einheitliche Implementierung der S3-Leitlinie und ein kontinuierliches Qualitätsmanagement sichern eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischen Niveau. Auf diese Weise wird die Versorgungsqualität der Psoriasis in Deutschland Schritt für Schritt verbessert. Viele hunderttausend Betroffene bekommen neue Chancen auf schnelle und nachhaltige Heilung ihrer Krankheit.


Fachärzte für Dermatologie gründen regionale Psoriasisnetze eigenständig: Sie verwalten und koordinieren Maßnahmen wie bspw. regionale Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen. Für Gründung und Gestaltung der Praxisnetzwerke hat die Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) in Zusammenarbeit mit dem Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm) einen Katalog von Qualitätskriterien erarbeitet. Das CVderm unterstützt die beteiligten Praxen und Kliniken durch koordinierende, moderierende und evaluierende Maßnahmen auf regionaler und bundesweiter Ebene.

Ziele

PsoNet Deutschland und die regionalen Psoriasisnetze sind wichtige Partner bei der Umsetzung der Nationalen Ziele zur Versorgung der Psoriasis 2010 – 2015. Dazu haben sie sich folgende Aufgaben gesetzt.

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  • Nachhaltige Verbesserung der Versorgungsqualität von Psoriasis und Psoriasis Arthritis in Deutschland
  • Förderung einer frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Begleiterkrankungen der Psoriasis
  • „Mehr Qualität durch Vernetzung“
  • Erreichung eines qualitativ guten Versorgungsstandes insbesondere der mittelschweren bis schweren Psoriasis und der Psoriasis Arthritis
  • Zusammenführung derjenigen dermatologischen Praxen und Kliniken, die eine hohe Expertise in der Behandlung der Psoriasis und Psoriasis Arthritis aufweisen oder entwickeln möchten und sich als maximale Versorger dieser Erkrankung verstehen
  • Assoziation der weiteren versorgenden Praxen, die innerhalb des Psoriasisnetzes arbeitsteilig und ggf. als Zuweiser mitwirken
  • Positionierung der Dermatologie als zentrales versorgendes Fach der Psoriasis und Psoriasis Arthritis
  • Förderung der Kooperation zwischen den Ärzten
  • Verbesserung der Implementierung der S3-Leitlinie zur Psoriasis
  • Verbesserungen der Rahmenbedingungen einer zeitgemäßen Psoriasis-Versorgung

Hintergrund

Warum Psoriasisnetze?

Die Psoriasis vulgaris weist in Deutschland eine Prävalenz von ca. 2,5 % und somit ca. 2 Mio. Betroffene auf. Ein beträchtlicher Teil der Patienten wird von Dermatologen versorgt, insbesondere die schweren Formen. Dementsprechend zählt die Psoriasis in den Hautarztpraxen und –kliniken zu den fünf häufigsten Diagnosen der vertragsärztlichen Versorgung.

Weitere Versorger sind im ambulanten Bereich die Hausärzte, gefolgt von Kinderärzten, Internisten/ Rheumatologen.

Wichtige Determinanten der zukünftigen Psoriasisversorgung ergeben sich durch neue Daten der Versorgungsforschung, die eingeführten innovativen Arzneimittel, die aktuellen Erkenntnisse zur Pathogenese und Komorbidität der Psoriasis, das wachsende Qualitätsbewusstsein in der Medizin und nicht zuletzt die gesundheitsökonomischen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Sie erfordern eine kontinuierliche Verbesserung der Versorgung bei zugleich höherer Effizienz.

Die versorgungswissenschaftlichen Daten der letzten Jahre weisen darauf hin, dass insbesondere unter den Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis ein beträchtlicher Teil nicht nach dem neuesten Stand der Evidenz und der medizinischen Notwendigkeit versorgt wird. Im Vergleich zum notwendigen Standard, der heute wesentlich durch die Empfehlungen der AWMF-S3-Leitlinie von DDG und BVDD wiedergegeben wird, bleibt bei mindestens 50 % der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis die tatsächliche Versorgung hinter der medizinisch notwendigen zurück.

Besondere Defizite bestehen in der Systemtherapie sowie in der Diagnostik und Therapie der Psoriasis-Arthritis, die nach der jüngsten bundesweiten Studie bei 20 % der Psoriasispatienten in der Hautarztpraxis vorkommt. Auch die weiteren internistisch relevanten Komorbiditäten wie das metabolische Syndrom werden bislang nicht in dem notwendigen Maße versorgt.

Für die Zukunft wird die zentrale Funktion des Faches Dermatologie in der Psoriasistherapie nur dann von Bestand sein, wenn sie eine Versorgung auf hohem Niveau unter Einsatz aller diagnostischen und therapeutischen Optionen anbieten kann. DDG und BVDD haben erkannt, dass die Qualität der Versorgung häufiger Hauterkrankungen einen wesentlichen Zukunftsfaktor für die Dermatologie insgesamt darstellt. Um diese Versorgungsqualität zu beschreiben, sind mit dem Competenzzentrum Versorgungsforschung (CVderm) wichtige strukturelle und organisatorische Voraussetzungen geschaffen worden.

Im Bereich der Psoriasis wurden in Kooperation von DDG, BVDD und CVderm wegweisende Projekte initiiert, etwa bundesweite Krankheitskostenstudien zur Psoriasis, die nationale Versorgungsstudie PsoHealth zur Psoriasis und Psoriasis Arthritis, die Auswertung von 1,3 Mio. GKV-Versichertendaten in der Studie PsoCare sowie das Nationale Psoriasis-Register PsoBest, welches die notwendigen Langzeitdaten zum Krankheitsverlauf und zur Psoriasistherapie liefern wird.

Mit diesen versorgungswissenschaftlichen Projekten geht eine bundesweite Vernetzung der beteiligten Praxen einher. Es ist die Absicht der DDG und des BVDD, diese Vernetzung nicht nur zur Evaluation der Versorgung, sondern auch zur Verbesserung der Versorgungsqualität bei Psoriasis und anderen Hauterkrankungen zu nutzen.

Vor diesem Hintergrund haben DDG und BVDD das CVderm und die Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) beauftragt, die Voraussetzungen für die Initiierung regionaler Psoriasisnetze zu schaffen. Diese Netze werden dezentral eingerichtet und beruhen daher wesentlich auf den regionalen Aktivitäten. Im Interesse des langfristigen Erfolges dieser Netzwerke, einer guten Versorgungsqualität und einer einheitlichen Außendarstellung werden jedoch von DDG und BVDD Rahmenvorgaben verabschiedet.

Erfahren Sie schon bald mehr über PsoNet. Wir arbeiten dran!

Ihr PsoNet-Team

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